Mit dem Pferd in den Urlaub

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Mit dem Pferd in den Urlaub

Veröffentlicht am 16. Dezember 2012 um 15:22 Uhr

Viele gute Gründe kann es geben, das Pferd in den Urlaub mitzunehmen: Man wohnt stadtnah und möchte einmal lange unbeschwerte Ausritte genießen; das Meer lockt mit langen Stränden; man möchte wenigstens in den Urlaubswochen einmal mit seinem Pferd zusammen wohnen; der Partner freut sich auf seinen Tauchkurs, zu dem man selbst aber weniger Lust hat; oder die ganze Familie mietet ein Ferienhaus, und natürlich sollen auch die Familienponys mit.

Dieses Vorhaben erfordert gute Planung, denn nicht nur Hotelzimmer oder Ferienwohnung müssen gefallen, auch der Vierbeiner muss adäquat untergebracht sein. Am einfachsten ist im Allgemeinen die Unterbringung von Pferd und Menschen auf demselben Hof mit Zimmern und Pferdehaltung. Die Betreiber haben die nötige Erfahrung, um fremde Pferde sicher zu halten und fachgerecht zu betreuen, sofern Sie das nicht selbst tun wollen.

Durch die Veränderungen in der Landwirtschaft nehmen zunehmend mehr Höfe heute Reiter mit Pferden auf, vor allem in den typischen deutschen Urlaubsgebieten. Ob im Schwarzwald, in den Mittelgebirgen oder in der Lüneburger Heide, das Angebot ist groß, und der Reiter hat die freie Wahl, ob es in die Berge oder auf eine Insel gehen soll.

Die intensivste Möglichkeit des Urlaubs mit dem Pferd ist der Wanderritt, bei dem man täglich Strecken zwischen 20 und 40 Kilometern zurücklegt und an immer wieder wechselnden Orten Nachtquartier bezieht. Geführte und durchgeplante Wanderritte mit bewährten Übernachtungsmöglichkeiten werden in reitfreundlichen Gebieten Deutschlands inzwischen von erfahrenen Veranstaltern angeboten.


Stressfrei reisen

Wichtig ist eine gute Vorbereitung des Pferdes. Es sollte das Anhängerfahren kennen und sich nicht davor fürchten. Wird es regelmäßig transportiert, und nicht nur zum Tierarzt, sondern auch einmal einfach zur Weide, dann verursacht der Transport selbst wenig Stress. Ist das nicht der Fall, sollten Sie rechtzeitig vor dem geplanten Urlaub ein kleines Fahrtrainingsprogramm mit Ihrem Pferd beginnen. Erst wenn es das Aufladen und Fahren mit einer positiven Erfahrung verbindet oder zumindest gelassen hinnimmt, kann der Urlaub losgehen.

Bei der Auswahl des Zielortes sollte man auch ans Pferd denken: Stundenlanges Reisen im Transporter ist für alle Pferde, auch die daran gewöhnten, sehr anstrengend. Möglicherweise ist es am Reisetag zudem noch sehr heiß, oder Sie geraten in einen Stau – wer die Wahl hat zwischen einem näher gelegenen und einem sehr weit entfernten Ziel, sollte aus Rücksicht auf den vierbeinigen Freund doch lieber das Nahziel wählen!


Nicht nur Muskelkater droht

Bedenken Sie bei der Urlaubsplanung unbedingt, was Ihr Pferd zu Hause im Regelfall leistet und wie sein Trainingsstand ist, damit es nicht am dritten Urlaubstag steif und überanstrengt in seinem Paddock leidet. Wer es wirklich schafft, täglich eine Stunde zu reiten, dessen Pferd kann auch im Urlaub durchaus ein, zwei Stunden am Tag gehen. Jedoch ist die tägliche Stunde Dressurtraining in der Halle keine ausreichende Vorbereitung auf ganztägige Sternritte oder auf einen Wanderritt! Hierzu braucht Ihr Pferd über mehrere Wochen gezieltes Aufbautraining unter einem für lange Ritte geeigneten, passenden Sattel, sonst können Rückenschmerzen, Lahmheiten oder Satteldruck die Folge sein. Auch ungewohnte Böden und Landschaftsformen können Probleme bereiten. Wer im Flachland wohnt und zum Urlaub in die Berge reist, sollte zumindest in der ersten Woche bergauf laufen, damit er ein Gefühl dafür bekommt, was sein Pferd hier leisten muss! Zwei Stunden Ritt im Münsterland sind kein Problem, zwei Stunden im Leinebergland können dasselbe Pferd bis zur Erschöpfung fordern. Vor allem bei Pferden, die mit Lungenschwierigkeiten vorbelastet sind, muss man vorsichtig sein. Dasselbe gilt aber auch für vermeintlich ideale Reitgebiete: Sandböden wie in der Lüneburger Heide sind sehr anstrengend für Pferde, die daran nicht gewöhnt sind! Die erträumten flotten Ritte mit langen Galoppstrecken auf lockerem Sand können schnell dazu führen, dass ein Pferd überanstrengt wird.


Allein oder mit den Lieben?

Je nach der gewählten Urlaubsform fährt man entweder allein mit dem Pferd, oder Partner und Familie werden mit einbezogen. Wie weit das klappt, hängt vor allem von der gewählten Unterkunft und dem Freizeitangebot der Region ab. Wenn der Partner gute Möglichkeiten für sein eigenes Hobby vorfindet, kann man beispielsweise einen Teil der Zeit getrennt verbringen, fast wie zu Hause auch: Sie reitet aus, er geht Drachenfliegen. Geht es in erster Linie darum, endlich einmal Zeit fürs Pferd zu haben, gibt es kaum ein intensiveres Erlebnis als einen gut vorbereiteten Wanderritt. Viele Stunden täglich verbringt man im Sattel oder zu Fuß neben dem Pferd, sieht sich Geländehindernissen gegenüber, kämpft sich gemeinsam durch Hagelschauer, besiegt Traktoren, Windräder und Schafherden, bevor man erschöpft das Nachtquartier erreicht – all das schweißt zusammen und lässt manchen Reiter sein Pferd ganz neu wahrnehmen. Das langsame Durchwandern der Landschaft hat nach einigen Tagen des „Einwanderns“ eine zutiefst entspannende Wirkung. Wem es gelingt, beides zu transportieren, der kann seine Kutsche mitnehmen. Fremde Landschaften lassen sich mit einem sicheren Fahrpferd vor dem Wagen wunderbar erkunden, und zwar mit der ganzen Familie!


Urlaub auch fürs Pferd

Pferde lieben viel Zuwendung und lange Ausritte ebenfalls. Man sollte natürlich darauf achten, dass das Pferd auch im Urlaub Auslauf oder Weidegang bekommt und nicht Wochen in der Box zubringen muss! Ob es allerdings für eine so kurze Zeit zu fremden Pferden gestellt werden sollte, hängt vom Einzelfall ab. Zur Vermeidung von Stress und Verletzungen empfiehlt es sich, fremde Pferde nebeneinander unterzubringen, sodass sie sich nicht allein fühlen, doch durch einen Zaun getrennt bleiben. Große Paddockboxen mit stundenweisem Weidegang sind für den Urlaub eine mögliche Lösung, denn das Pferd wird sicherlich täglich ausreichend geritten werden. Um Futterumstellungen zu vermeiden, sollten Sie das gewohnte Futter in ausreichender Menge mitnehmen und sich vorher erkundigen, ob Heu oder Silage gefüttert werden. Pferde können den ganzen Tag wandern und spazieren gehen, untrainierte Pferde können jedoch nicht stundenlang das Reitergewicht dabei tragen. Wenn Sie keine Zeit hatten, Ihr Pferd zu Hause ausreichend zu trainieren, dann nehmen Sie es an der Hand mit: zum Briefkasten, um die Postkarten einzuwerfen, zum Waldspaziergang oder rund ums Dorf. Es wird die Zeit genießen!

   



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Informationen zum Artikel

Dieser Artikel wurde von der Uelzener Allgemeine Versicherungsgesellschaft a.G zur Verfügung gestellt. Er erschien in der ihrer Kundenzeitschrift "Stallgeflüster" 1/07. Alle Rechte unterliegen der Uelzener Allgemeine Versicherungsgesellschaft a.G

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