Vorstellung-Galopprennbahn Iffezheim

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Vorstellung-Galopprennbahn Iffezheim

Veröffentlicht am 28. Mär. 2011

Die Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden ist der Austragungsort zahlreicher Pferderennsportveranstaltungen, unter anderem dem Großen Preis von Baden. Das Grupperennen wird seit der Gründung der Bahn im Jahr 1858 am ersten Sonntag im September innerhalb der Großen Woche abgehalten und gilt als die wichtigste und bedeutendste Prüfung für dreijährige und ältere englische Vollblüter in Deutschland. Bis 2005 war das Rennen Teil der World Racing Series Championship und gehörte damit zu den 13 wichtigsten Galopprennen der Welt.

Die Geschichte der Rennbahn geht auf das Jahr 1858 zurück, als der Spielbankpächter Edouard Bénazet mit dem Iffezheimer Bürgermeister Severin Schäfer einen Pachtvertrag über das Gelände unterzeichneten. Mit Einnahmen aus der Baden-Badener Spielbank errichtete Bénazet daraufhin drei Tribünen und weitere Gebäude und finanzierte fortan die Ausrichtung von Pferderennen. Die Leitung der Rennen übernahm der französische Jockey-Club. Als erste Gewinnerin auf der Iffezheimer Rennbahn ging die Stute „Amazone“ im Sommer 1858 in die deutsche Pferderennsport-Geschichte ein – wenn auch unter denkbar einfachen Bedingungen, war die Stute doch die einzige Starterin im Rennen.

In den Folgejahren erfreuten sich die Iffezheimer Rennen größter Beliebtheit, doch es sollte nicht lange so unbeschwert weitergehen. Da der Norddeutsche Bund die Schließung aller Spielbanken beschlossen hatte, musste das Baden-Badener Spielcasino im Oktober 1872 den Spielbetrieb beenden - den Iffezheimer Pferderennen war die finanzielle Grundlage entzogen.

Doch die Rennsportfans wollten den Verlust ihres Steckenpferds nicht so einfach hinnehmen, und so fand sich unter Leitung von Fedor André, Chefredakteur der Turfzeitung Sporn, eine Schar von Pferdefreunden, die gemeinsam die Ausrichtung der Rennen übernahm. Mit prominenter Unterstützung von illutsren Figuren des Badener Adels wie Carl Egon Fürst zu Fürstenberg, Hugo Graf Henkel von Donnersmark sen. und Nikolaus Graf Esterhazy wurde 1872 der Internationale Club gegründet.

Die Badener High Society nutzte eine Gesetzeslücke und errichtete ein privates Spielcasino und verhalf Baden Baden so dauerhaft zu seiner Bedeutung als Tourismusziel, nicht nur für Spielfreudige, sondern auch für Pferdenarren, denn mit den Einnahmen des Casinos konnten fortan die Rennen wieder finanziert werden. Erster Präsident des Clubs wurde Carl Egon zu Fürstenberg, an den heute noch das seit 1900 unter diesem Namen abgehaltene Fürstenberg-Rennen erinnert.

In den 1950er-Jahren wurde die Rennsportanlage weiterentwickelt und zum größten deutschen Trainingszentrum für Pferderennsport, dem eine Pferdeklinik angegliedert ist. Heute finden in Iffezheim drei Mal jährlich Internationale Galopprennen statt. Neben der bedeutenden Großen Woche Ende August / Anfang September wird seit 1972 das Frühjahrsmeeting in der zweiten Mai-Hälfte ausgetragen, seit 2004 außerdem das Sales & Racing Festival im Oktober, bei dem neben den Rennveranstaltungen Auktionen für Englische Vollblüter durchgeführt werden.

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