Klassischer Hufbeschlag-Alternativen

Aus Pferde-Zucht-Sport
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenswertes über den Hufgbeschlag und alternative Hufschutzmöglichkeiten

Es gibt Pferde, die trotz jahrelangen barfuss gehen noch immer druckempfindlich sind. Nicht jedes Pferd ist zum barfuss gehen geeignet.

Folgende Umstände spielen eine Rolle
  • Das Gewicht des Pferdes:
Schwere Pferde gibt es erst, seit man solche gezüchtet hat. Die Hufe halten dem Gewicht ohne Druckverteilung durch die Hufeisen oft nicht stand. Die Folge sind klamm gehende Pferde, Hornspalten, Hufabszesse o.ä.
  • Die Hornqualität:
Mürbe Hufe werden immer mürbe bleiben, weil dies genetisch vererbt wird. Die Hornqualität von mürben Hufen kann mittels Therapie kaum beeinflusst werden. Diese Hufe zählen auch zu den kranken Hufen.
  • Die Belastung durch den Reiter oder Fahrer:
Wie schwer ist der Reiter? Springt er mit dem Pferd? Fährt er auf Asphalt?
  • Die Bodenbeschaffenheit:
Die Wege auf denen sich Prezwalskypferde bewegten unterscheiden sich von unseren heute geteerten und gekiesten Wegen!

Wenn es möglich ist, das Pferd barfuss gehen zu lassen, ohne dass es klamm geht und ohne dass sich der Huf negativ verformt, so soll man auf keinen Fall Hufeisen aufnageln.

Wenn aber das Pferd „eiert“ und nur noch auf weichem Untergrund bereit ist schneller zu laufen, dann ist Hufschutz nötig.

Für den Hufschutz werden derzeit neben dem konventionellen Eisenbeschlag auch Kunststoff-Klebeschuhe und -Beschläge als auch Hufschuhe zum anschnallen angeboten.

Die Vor- und Nachteile der o.g. Hufschutzmöglichkeiten sowie deren Einsatzbereiche werden nachstehend erläutert. Der Eisenbeschlag

Der Eisenbeschlag

Der Eisenbeschlag ist die vielseitigste und häufigste Hufschutzmethode und somit auch die preiswerteste.

Vorteile

Die Hufeisen sind sehr genau an jede Hufform anpaßbar. Durch erhitzen im Schmiedefeuer wird Eisen weich, dadurch kann das Hufeisen heim Schmieden millimetergenau nach der ,,gegebenen Hufform” geformt werden.

Durch die große Vielfalt qualitativ hochwertiger industriell hergestellter Hufeisentypen in Form, Dicke, Profil und Material, die durch den Hufbeschlagschmied noch individuell veränderbar sind, können sämtliche Anwendungsgebiete des Pferdes abgedeckt werden.

Nachteile

Die Beschädigung der Homwand durch die Hufnägel.

Der Kunststoff-Hufschutz

Es werden zur Zeit 3 völlig unterschiedliche Verfahren angeboten.

Kunststoff-Klebehufschuhe, konventionell genagelte Kunststoff-Beschläge und anschnallbare Kuststoff-Hufschuhe.

Klebe-Hufschuhe

Die angebotenen Klebe-Hufschuhe sind ausgereifte und bewährte Produkte, haben meist zur Stabilisierung einen Tragerand-Metallkern (Aluminium od. Stahl) oder es kann ein Hufeisen aufgeschraubt werden. Mittels dieser Metall-Kerne können diese Klebe-Huf-schuhe, wie beim o.g. Hufeisenheschlag, millimetergenau an die gegebene Hufform angepaßt werden. Darüber hinaus ist auch das Anbringen eines zusätzlichen Gleitschutzes möglich, wodurch eine uneingeschränkte Alltagstauglichkeit gegeben ist. Ihres hohen Preises wegen (ca. das 3-fache eines konventionellen Beschlages) werden Klebe-Hufschuhe jedoch hauptsächlich zur Huf-Therapie bei nicht nagelbaren Hufen (z.B. schlechte Hornqualität, stark ausgebrochene Homwand) , Hufrehe, Hufverletzungen, Hornspalten und Hornsäulen, Korrektur von Fehlerhufen und anderen möglichen orthopädischen Anwendungen eingesetzt. Zur Ausbalancierunq der Hufe sollten Klebe-Hufschuhe grundsätzlich paarweise verwendet werden.

Hier gibt es gegenteilige Meinungen.

Kunststoff-Hufbeschlag

Kunststoffbeschlag - lange Haltbarkeit
Der Turnschuh fürs Pferd

„Der korrekte Hufbeschlag sollte den Hufmechanismus möglichst wenig stören, er sollte leicht sein, griffig und stoßdämpfend. Für die meisten reiterlichen Belange sind dazu die modernen Kunststoffbeschläge ideal, obwohl sie von Schmieden und Tierärzten teilweise immer noch abgelehnt werden.“

Quelle: Mein Pferd lahmt-was tun? Dr. med. vet. Jürgen Bartz

Besonders das niedrige Gewicht und eine günstigere Dämpfungswirkung als es beim Eisen der Fall ist, zählen zu den Vorteilen des Kunststoffbeschlages. Ein weiterer Vorteil des elastischen Beschlages ist die uneingeschränkte Blutversorgung im Huf. Beim Kunststoffbeschlag bleibt zudem die natürliche Fähigkeit des Pferdes, den Boden unter sich zu spüren, sein Tastsinn also, erhalten. Allerdings ist es durch den ausbleibenden Hornabrieb auch deutlich häufiger nötig, den Beschlag zu erneuern.

Quelle: Wikipedia

genagelte Kunststoff-Hufbeschlag

absolut rutschfest

Der genagelte Kunststoff-Hufbeschlag besteht aus einer konventionell aufgenagelten Kunststoffsohle mit einer Aussparung im Sohlen-Strahlbereich. Als deren Vorteile gegenüber dem Eisenbeschlag werden hauptsächlich die stoßdämpfende Wirkung und ihr geringes Gewicht angeführt. Dieses kann aber auch falls nötig, ebensogut wie unter Hufeisenbeschlag erläutert, durch Stoßdämpfereinlagen und Aluminium-Beschlag unter Beibehaltung aller Gleitschutzmöglichkeiten realisiert werden.

Diese Beschlagvariante hat einige Nachteile...

Quelle: :Bernhard Mayr, staatlich geprüfter Hufbeschlagschmied / Schmiedemeister

Anschnallbare Hufschuhe

Diese Art des Hufschutzes stellt eine hervorragende Alternative zum herkömmlichen Hufbeschlag dar, insbesonders bei Barhufpferden, die nur zeitweisen Hufschutz benötigen, Z. B. bei einem längeren Ausritt Hufschuhe anziehen und danach wieder ausziehen.

Der Einsatz von anschnallbaren Hufschuhen setzt eine möglichst regelmäßige Hufform und Hufstellung voraus. Größere Abweichungen davon erschweren eine genaue Anpassung und es muß mit reduziertem Halt der Hufschuhe am Huf gerechnet werden.

Für Turniersportliche Einsätze ist dieser Hufschutz nicht geeignet.

Wegen der nur zeitweisen Verwendung beim Ausritt, kann die Lebensdauer der Hufschuhe bis zu 12 Monaten und mehr betragen, was die relativ hohen Anschaffungskosten zum größten Teil kompensiert.

Bei Verwendung von Hufschuhen muß der Pferdehuf alle 5 - 6 Wochen von einem Hufschmied korrekt ausgeschnitten und ggf. korrigiert werden.

Bernhard Mayr staatlich geprüfter Hufbeschlagschmied / Schmiedemeister


Seiten
Artikel
Links

« zurück

Quelle