Info:Berittenes Bogenschießen in Deutschland

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Berittenes Bogenschießen

Mit freundlicher Genehmigung von http://www.fletchers-corner.de - Steppenreiter e.V. - Vereinigung berittener Bogenschützen - Michael Woisetschläger

Diese Beschreibung ist zietiert aus „Wikipedia, Die freie Enzyklopädie“ wikipedia:Berittenes Bogenschießen


Berittenes Bogenschießen ist eine Kampfkunst und ein Schießsport zu Pferde.

Bei dieser Kampfkunst wird mit Pfeil und Bogen vom Pferd aus in allen Gangarten geschossen, insbesondere aus dem Galopp. Diese Technik führte historisch zu großen Erfolgen von Reitervölkern wie Skythen, Hunnen, Göktürken und Mongolen über Heere sesshafter Bevölkerungen. Mit ihrer schwer gepanzerten Ritterrüstung waren europäische Ritter den berittenen Bogenschützen häufig hilflos unterlegen.

Wiederbelebung als Kampfsport

Außer dem japanischen Yabusame geriet das berittene Bogenschießen überall auf der Welt in Vergessenheit. Egal ob in der Mongolei oder bei den Ureinwohnern von Amerika, den Indianern. In den 1980er Jahren wurde vom Ungarn Lajos Kassai das berittene Bogenschießen für Europa wiederentdeckt und neu erfunden. Kassai dachte sich eine moderne Wettkampfform des berittenen Bogenschießens aus, die zur Grundlage für die zurzeit in Europa, Amerika und Ozeanien ausgeübte Sportart des berittenen Bogenschießens wurde. Zur Organisation gründete Kassai einen Weltverband der berittenen Bogenschützen, die Horseback Archery World Association (HAWA) mit einem modernen Wettkampfsystem und Schüler- und Meistergraden.

Seite „Berittenes Bogenschießen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. September 2010, 06:43 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Berittenes_Bogenschie%C3%9Fen&oldid=79316584 (Abgerufen: 18. Oktober 2010, 09:24 UTC)



Mit freundlicher Genehmigung von Steppenreiter e.V. - Vereinigung berittener Bogenschützen - Michael Woisetschläger

Geschichte

Von der Antike bis in die Neuzeit gab es vor allem im Bereich Vorderasien, Zentralasien, Osteuropa und Nordamerika, viele Völker, die die Kampfkraft des Bogens mit der Mobilität des Pferdes kombiniert haben.

Yabusame

Die Japaner üben sich in der ältesten, heute noch praktizierten Tradition des berittenen Bogenschiessen. Sie können auf eine über 700 Jahre lange, ungebrochene Geschichte zurückweisen. Beim Yabusame soll der Reiter drei Scheiben treffen, die etwa 60 Schritt voneinander entfernt sind. Es wird nur zur Seite geschossen. Yabusame ist ein altes Ritual, das zum Segen des Himmels und der Erde abgehalten wird um den Wohlstand und Frieden im Universum zu mehren.

Sie kennen drei verschiedene Arten von Wettkämpfen:

  • Yabusame (als religiöses Ereignis)
  • Kasagake (als Wettbewerb)
  • Inuoumono (beim Wettbewerb wurde auf Hunde geschossen)

Qabaq

Qabaq ist die älteste überlieferte Wettkampfform im berittenen Bogenschiessen. Sie ist türkischen Ursprungs und wurde bis in die Anfänge des vorigen Jahrhunderts in Georgien noch praktiziert. Bei diesem alten Sport stehen sich zwie Mannschaften gegenüber. Abwechselnd reitet ein Schütze unter einem 8 - 12m hohen Mast hindurch und schießt dabei senkrecht nach oben an der Spitze des Masts befestigten Vase. In seiner ursprünglichen Form wurde auf einen hohlen getrockneten Kürbis geschossen, weshalb das Spiel auch den Namen Qabaq trägt.(türkisch: Kürbis)

Das Spiel war im nahen und fernen Osten weit verbreitet. So spielten es die Mamlucken am ägyptischen Hof im 11. Jahrhundert, die Mogul in Indien im 16. Jahrhundert und die Osmanen bis ins 18. Jahrhundert. Selbst unter den osmanischen Sultanen war diese Spiel sehr beliebt und Minituren zeigen sie selbst als erfolgreiche Schützen.

Weitere Infos:

  • Bogensport bei den Osmanen

Mogu

Dabei wird ein 50 cm (Durchmesser) großer Ball an einer 5m langen Leine hinter einem Pferd hergezogen. Zwei, oder vier Reiter reiten mit Abstand zum Ball gegeneinander und versuchen mit Bluntpfeilen den Ball zu treffen.

moderne Wettkampfform (ungarischer- Stil)

Hierbei wird auf einer Wettkampfbahn auf 3 verschiedene Ziele geschossen, nach vorne, zur Seite und nach hinten. Die Bahn ist 90m lang und in der Mitte stehen, 9m seitlich versetzt und in 2m Höhe, die 3 Zielscheiben, eine in Richtung Bahnanfang, eine parallel zur Bahn und eine in Richtung Bahnende. Die Bahn ist in 3 gleichlange Abschnitte unterteilt, im ersten Abschnitt wird auf die zum Bahnanfang zeigende Scheibe geschossen, im 2. Abschnitt zur parallelen und im 3. Abschnitt auf die letzte.

Jede Scheibe ist in 3 Bereiche unterteilt, die je nach Schwierigkeit der Schüsse unterschiedlich viele Punkte ergeben.

Scheibe Punkte innen/mitte/außen
zum Bahnanfang 2 / 3 / 4
parallel 1 / 2 / 3
zum Bahnende 3 / 4 / 5

Bogenparcour

Eine weitere Form des berittenen Bogenschießens ist das "Bogenreiten im Parcour", ähnlich dem Feldbogenschießen auf 3D-Tierbilder. Diese Art des berittenen Bogenschießens wurde während einer Bogenreit-Veranstaltung in Koppenbrück (2005) vorgestellt und durchgeführt. Die Teilnehmer reiten die verschiedenen Ziele im Gelände an, "parken" das Pferd innerhalb vorgegebener Markierungen und schießen 1 Pfeil auf das Ziel. Zwischen den einzelnen Zielen kann galoppiert werden; die Zeit fließt mit in die Wertung ein. Eine Variante ist das Schießen der Ziele im Galopp. Diese Turnierform wird zur Zeit weiterentwickelt.

Es ist auch möglich, wie 2006 im Bisonpark vorgestellt, einen Parcour ähnlich dem bekannten Springparcour aufzubauen. Nur werden hier anstelle der Sprünge Scheiben aufgestellt. Dazu werden 12 Ziele, im Gegensatz zum Bahnwettkampf, auf dem Turnierplatz asymetrisch verteilt und durch die angebrachten Zielscheiben wird die Schussrichtung vorgegeben. Die Reihenfolge und die Maximalzeit kann, muss aber nicht festgelegt werden. Da es 12 Pfeile sind ist eine Kombination aus Pfeile in Bogenhand und Pfeile aus dem Köcher sinnvoll.

Korea-Variante

Die Korea-Variante wird, wie der Name schon sagt, in Korea ausgetragen und ist dem ungarischen Bahnwettkampf sehr ähnlich. Diese Art des Bahnwettkampfes besteht aus drei verschiedenen Durchläufen. Beim ersten Durchlauf (single-shot) muss der Reiter eine parallel zur Bahn (60 m) aufgestellte rechteckige Scheibe (80 x 80 cm) mit einem Pfeil möglichst genau treffen. Die maximale Zeit von 10 Sekunden darf nicht überschritten werden. Im zweiten Durchlauf (double shot) muss der Reiter auf einer Bahnlänge von 100m zwei Scheiben mit jeweils einem Pfeil treffen. Da diesmal die Scheiben nicht parallel sondern angewinkelt zur Bahn stehen, erfolgt der erste Schuss nach vorne und der zweite nach hinten (maximale Zeit auf der Bahn beträgt 15 Sekunden). Während des dritten Durchlaufes (multiple shot) müssen fünf parallel zur Bahn (120 m) aufgestellte Scheiben mit einem Abstand von 20m jeweils mit einem Pfeil getroffen werden (Maximalzeit beträgt 20 Sekunden). Die Pfeile müssen aus dem Gürtel, Köcher oder Stiefel gezogen werden. Es ist nicht gestattet sie in der Bogenhand zu halten, wie bei der ungarischen Variante. Jeder Teilnehmer hat nur zwei Galopps pro Durchlauf, also sechs insgesamt und nur das bessere Ergebnis wird gezählt.

übrige Sekunden ergeben Zeitpunkte, welche zu den Trefferpunkten hinzuaddiert werden

Um den Ablauf zu beschleunigen muss auf dem Rückweg galoppiert werden, die Probegalopps entfallen und die Bahn darf natürlich nicht verlassen werden.

Punkte auf der Scheibe von innen nach außen: Gold 5 Punkten(Tigerkopf), weiß 4, Gelb 3, Schwarz 2, Grün 1 und Rot 0

Technik

Beim berittenen Bogenschießen ist sowohl das Reiten als auch das Schießen als wichtig einzustufen.

Schießtechnik

Die Reitervölker hatten meist einen fliegenden Anker und Daumenrelease. Von galoppierenden Pferden Bogen zu schießen, stellt ganz besondere Anforderungen an den Schützen. Bereits das Einnocken muß aus besondere Art vollzogen werden, ebenso das Spannen und letztlich sogar das Lösen. Will man zudem mehrere Pfeile in schneller Folge schießen, muß man sich auch einen besonderen Bogen und Pfeilgriff angewöhnen.

Reittechnik

Während dem Ritt in der Bahn liegen die Zügel auf dem Pferdehals locker auf, man hat keine direkte Verbindung von den Händen zum Pferdemaul über Gebiss, Sidepull, Bosal oder ähnliches.

Da beim Bogenreiten meist nach links geschossen wird, ist es vorteilhafter das Pferd im Linksgalopp zu reiten, da dann die Bewegung des Pferdes und des schießenden Reiters in mehr Harmonie zueinander stehen.

Quelle: http://www.fletchers-corner.de


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