Pferd bei Turnier tödlich verunglückt – Tierschützer wollen handeln

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Pferd bei Turnier tödlich verunglückt – Tierschützer wollen handeln

Veröffentlicht am 06/2013

Bei einer Vier-Sterne-Prüfung des Vielseitigkeitsturniers in Luhmühlen ist ein Pferd nach einem Unfall am Wochenende gestorben. Der Reiter blieb dabei unverletzt, war jedoch über den Verlust seines Sportpartners geschockt. Da sich vor allem bei dieser Disziplin des Reitsports verheerende Unfälle häufen, steht Vielseitigkeit schon seit Langem in der Kritik. Die Tierschutzorganisation PETA will jetzt eine Anzeige gegen die Verantwortlichen in Luhmühlen erstatten.

Die Zuschauer reagierten mit Entsetzen, als die Stute P´tite Bombe mit Reiter Gerard Emeric wenige Meter von der Tribüne entfernt mit einem Hindernis zusammenprallte und auf den Hals viel. Der Reiter wurde dabei nicht verletzt, doch das arme Tier konnte nicht mehr aufstehen. Anschließend wurde P´tite Bombe mit einem Transporter vom Parkour geschafft. In einer Tierklinik wurde dann die verheerende Diagnose gestellt. „Das Pferd konnte die Hinterbeine nicht mehr bewegen. Auch nach einer Sofortbehandlung noch auf dem Turnierplatz trat keinerlei Besserung ein. Deshalb wurde das bereits narkotisierte Tier später in der Tierklinik eingeschläfert“, sagte Jürgen Martens, Präsident der zuständigen Veterinärkommission.

Kurze Zeit später wurde die Reitveranstaltung fortgesetzt. Die Turnierleiterin Julia Otto zeigte sich einerseits mitfühlend, „Wir bedauern dies sehr und sind mit unseren Gedanken beim Reiter des Pferdes und bei dessen Besitzer“, andererseits gestand sie indirekt ein, dass Vielseitigkeitsreiten ein Risikosport ist. „ Das ist natürlich nichts, was man haben will. Bei dieser Sportart wird immer ein Restrisiko bleiben.“ Parkourchef Mark Phillips, als Aktiver einst Olympiasieger, war ratlos angesichts der Tragödie: „Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte. Es war doch nur ein einfacher Heckensprung.“

Erst vor vier Wochen beim Pfingstturnier in Wiesbaden, war King Artus, das Goldpferd von Olympiasieger von 2012 Dirk Schrade, nach einem Wettkampf beim Auslaufen zusammengebrochen und gestorben. Der 17 Jahre alte Wallach ist damit schon das zweite tote Pferd im Vielseitigkeitsreiten innerhalb von kurzer Zeit. Grund für seinen Tod war ein Aorta-Abriss, was schon öfter bei Hochleistungspferden vorgekommen ist. So brach im Jahr 2011 das Weltklassepferd Hickstead, das bei Wettquoten (Sportnachrichten) stets zum Favoritenkreis gehörte, des kanadischen Springreiters Eric Lamaze kurz hinter dem Ziel eines Weltcup-Springens tot zusammen.

„Diese Vorfälle wiederholen sich in immer engerer Folge“, sagte PETA-Sprecher Edmund Haferbeck, der von systemimmanenter Tierquälerei sprach. „Die Wettkämpfe sind für die Pferde eine Tortur. Das ist schon im System der Prüfungen so angelegt“, erklärte er. Der Unfall von P`tite Bombe soll jetzt genauer unter die Lupe genommen werden. „Wir prüfen derzeit den Fall. Ich gehe davon aus, dass die Anzeige gestellt wird“, sagte Haferbeck dem „SID“.

Die Tierschutzorganisation ist der Meinung, dass die Pferde zu hohen Risiken ausgesetzt werden, um dem Leistungsdruck zu entsprechen. „ Bei dem Geländeritt in Luhmühlen wird fahrlässig gehandelt. Schutz ist nur für die Reiter gewährleistet. Für die Pferde wird zu wenig getan.“

Vielseitigkeitsreiten ist auch als „Militäry“ bekannt und steht schon seit Jahren auf der Abschussliste von Tierschützern. Immer wieder ereignen sich vor allem bei der Geländeprüfung schwerwiegende Unfälle. Der internationale Reitsportverband FEI gibt an, dass in den letzten neun Jahren sieben Reiter bei dieser Disziplin tödlich verunglückten. Die Zahl der gestorbenen Tiere ist weit höher. Trotzdem ist die Sportart sehr beliebt und als olympische Disziplin voll anerkannt. Bei dem Turnier in Luhmühlen waren rund 25.000 Zuschauer zu Gast. Auch bei live Wetten (>Sport News) kann man auf solche Veranstaltungen setzen. Bleibt nur zu hoffen, dass weitere Tragödien dieser Art ausbleiben.

   



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